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So können Unternehmen langfristigen Lernerfolg sicherstellen

Frage an die HR-Werkstatt: Wie können Unternehmen langfristen Lernerfolg sicherstellen?
Es antwortet:
Meriel Rosenkranz, Trainerin beim Institut für Management und Organisationsentwicklung Team Dr. Rosenkranz.

Nach Präsenzseminaren und -fortbildungen haben Teilnehmer leider oft das Problem, dass sie es nicht schaffen, die erarbeiteten Lerninhalte im Arbeitsalltag umzusetzen. Eine Lösung hierfür können digitale Follow-ups und Intensives sein, damit Mitarbeitende praxisnah und langfristig am Lernball bleiben. Denn die Kombination von Präsenzseminaren und digitalen Folgeformaten bietet die Möglichkeit, die Vorteile beider Formen so zu vernetzen, dass der Erfolg in Summe größer ist als der Erfolg jedes einzelnen Formats.

Wieder zurück auf Los?

Im Präsenzseminar hat alles perfekt funktioniert, alles war klar. Hier im direkten Arbeitsumfeld tun sich plötzlich andere Baustellen auf. Diesen Back-Home-Effekt erleben viele Teilnehmende. Denn jenseits des realen Seminarraums ist der Alltag in seiner oft hohen Komplexität dann doch ganz anders und der Seminarerfolg verpufft.

Digitale Formate können dabei helfen, die Erkenntnisse aus den Präsenzseminaren nachhaltig in die berufliche Praxis zu transferieren. Hierfür bieten sich vor allem digitale Follow-ups und digitale Intensives an, die sich in der Praxis bewährt haben.

Digitale Follow-ups

Hier entscheiden die Teilnehmenden, was sie verändern und welchen nächsten konkreten Schritt sie mit der Begleitung professioneller Trainerinnen und Trainer gehen wollen. Hierfür wird ein einmaliger, dreistündiger Termin angesetzt. Bei diesem stehen vor allem folgenden Leitfragen im Fokus:

  • Wie können Sie das Gelernte aus dem Präsenzseminar in Ihrem beruflichen Alltag effektiv anwenden?
  • Wen oder was genau brauchen Sie zur Unterstützung des nächsten Schrittes? Beispiele: Wie können Sie sich auf ein schwieriges Gespräch mit einem Mitarbeiter vorbereiten, oder wie schaffen Sie es, in Meetings besser gehört zu werden?
  • Wie können Sie diese Unterstützung erfragen?
  • Sind Ihre Ziele klar und messbar definiert?
  • Wie können Sie die Fortschritte überprüfen?

Im geschützten virtuellen Lernraum reflektieren die Teilnehmenden aktiv durch Gespräche, wo sie gerade stehen, bearbeiten konkrete Situationen aus ihrem Arbeitsumfeld oder entwickeln Lösungsvorschläge für künftige Herausforderungen. Hier ein Beispiel: Die Teilnehmerin des Präsenzseminars „Konfliktmanagement“ wird künftig mehr Führungsverantwortung übernehmen und befürchtet Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen, die ihre neue Rolle möglicherweise nicht akzeptieren. Im digitalen Follow-up hat sie mit der Trainerin die in der Praxis schon entwickelte Konfliktlösung nochmals reflektiert und weiter geschärft. Durch die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte sie sich zu der Situation Feedback, Inspiration und Unterstützung holen.

Digitale Intensives

Alle Teilnehmenden, die kontinuierlich an ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten wollen, können dies in geschützten virtuellen Räumen an zwei jeweils eintägigen Terminen tun. In den Intensives werden wirksame praktische Übungen zur Entwicklung von Handlungsoptionen mit neuen Theorieimpulsen kombiniert. Ein zusätzlicher Mehrwert ist, dass die Lernenden ein persönliches Netzwerk aufbauen. So entsteht eine Lernpartnerschaft, die auch über die Intensives hinaus Bestand haben kann.

Folgende Leitfragen führen durch die dieses Format:

  • Wie können Sie die Synergien der virtuellen Lerngemeinschaft für sich nutzen und wie tragen Sie dazu bei?
  • Wie können Sie bei Bedarf auf das Erlernte zurückgreifen und sich selbst coachen?
  • Wie setzen Sie Ihre Kompetenzen in Ihrem beruflichen Umfeld am effektivsten ein?

Mit ihrer Peergroup bearbeiten sie berufliche Herausforderungen, profitieren vom Feedback aller Teilnehmenden und bringen auch ihre Erfahrung in die Gruppe ein. Dabei werden sie von professionellen Trainerinnen und Trainern begleitet. Eine moderierte geschlossene LinkedIn-Gruppe mit Impulsen (beispielsweise wie wir unsere Werte im Alltag leben können) und Challenges (zum Beispiel Beobachtungen, wo uns unsere Gewohnheiten behindern oder unterstützen) rundet das Angebot ab.

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Aktives Erleben geht auch digital

Die hier beschriebenen Digitale Follow-ups und Intensives basieren, wie auch die Präsenzseminare, auf der didaktischen Methode des Instituts „Aktives Erleben“. Die Teilnehmenden bekommen nicht nur Methodik (etwa wie sie Beziehungsdynamiken mit der Haltung ‚ich bin okay, du bist okay‘ betrachten können) und Tools (zum Beispiel Atem- und Körperübungen, um sich selbst zu fokussieren) an die Hand, sondern sie probieren sich und ihre Wirkung auf andere aus. Im Rahmen von Rollenspielen und kollegialer Beratung profitieren sie vom Feedback der Peergroup und können ihr Selbstbild mit dem Fremdbild abgleichen. Wenn sie möchten, probieren sie neue Verhaltensweisen in der geschützten Atmosphäre aus.

Fazit

Mit den digitalen Formaten haben Teilnehmende ein effizientes und praktisches Format an der Hand, ihr in Präsenzseminaren erworbenes Wissen effizient und nachhaltig in der Praxis zu verankern. Follow-ups und Intensives lassen sich hervorragend in den Berufsalltag integrieren. So lassen sich auch berufliche Ziele besser erreichen.

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