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Lagern, Liefern, Impfen: Die beliebtesten Nebenjobs 2021

Im Lager, Lieferdienst oder Impfzentrum: Dort sind 2021 die meisten Menschen ihrem Nebenjob nachgegangen. Dies ergab der Zenjob-Jobspiegel, bei dem der Anbieter für einen digitalen Recruiting-Marktplatz 450.000 Nebenjobs auswertete, die 2021 über seine Plattform angenommen wurden.  

42 Prozent der Menschen mit einem Nebenjob – ein Großteil von ihnen Studierende – arbeiteten im Lager oder als  Kommissioniererin oder Kommissionierer. Letztere stellen Waren und Güter nach vorgegebenen Aufträgen aus einem Gesamtsortiment zusammen. Auch beliebt war die Arbeit bei Lieferdiensten. Dieser ging 33 Prozent nach. Abgesehen davon sorgte die Corona-Pandemie für neue Nebenjobmöglichkeiten. Als Impfhelfer oder für die Corona-Hotlines arbeiteten 22 Prozent der Nebenjobberinnen und Nebenjobber.  

Während Arbeitgeber dieser Bereiche sich über so viele Menschen wie noch nie freuen konnten, die einer Nebentätigkeit bei ihnen nachgingen, verzeichneten andere Branchen einen Schwund. So etwa in der Gastronomie oder an der Bezahlstelle in Geschäften. Lag der Anteil der Nebenjobbenden an der Kasse im Jahr 2020 noch bei 26 Prozent, so fiel er ein Jahr später auf 10 Prozent.  

Einen noch größeren Unterschied bemerkten Arbeitgeber in der Gastronomie und der Hotellerie – was auch daran liegen könnte, dass aufgrund der Corona-Einschränkungen kaum Arbeit für Nebenjobbende anfiel. Vor der Pandemie hatten 33 Prozent der Studienteilnehmenden einen Nebenjob in der Branche, 2020 waren es nur noch 8 Prozent. 

Viele Nebenjobbende wechselten in andere Branchen 

Diese Zahlen stehen nicht separat nebeneinander, sondern hängen zusammen. Denn viele Nebenjobbende sind aufgrund der Pandemie-Folgen in andere Bereiche gegangen, um Geld zu verdienen.  So wanderten 24 Prozent derjenigen, die 2020 gekellnert hatten, in den Lieferdienst , und 23 Prozent wurden Kommissioniererinnen oder Kommissionierer. Auch die Messebranche verließen viele Nebenjobbende: 40 Prozent derjenigen, die zuvor auf Messen gearbeitet hatten, gingen 2021 Beschäftigungen in Impfzentren nach.  

Diese Wanderung wirkte sich bei einigen positiv aufs Gehalt aus: Mit durchschnittlich 14,70 Euro pro Stunde konnte im durch die Pandemie neu kreierte Nebenjob “Impfhelferinnen und Impfhelfer” am meisten verdient werden. Und das sogar noch einmal mehr als im Jahr zuvor. Die Aushilfen im Impfzentrum bekamen 2021 16 Prozent mehr Gehalt im Vergleich zu 2020. Auch mit der Büroarbeit konnten Nebenjobbende – ihr Portemonnaie überdurchschnittlich gut füllen. Sie verdienten dort durchschnittlich 13,28 Euro pro Stunde. Kuriere lagen mit 13,20 Euro Stundenlohn knapp dahinter. In der Gastronomie erarbeiteten sich Nebenjobbende immerhin 12,90 Euro stündlich. 

In welchen Städten gab es am meisten Gehalt? 

Das Gehalt wiederum war auch abhängig vom Standort. Mehr Gehalt gab es laut des Zenjob-Jobspiegels in kleineren Städten. In der Auswertung von 36 deutschen Städten war der Stundenlohn in kleineren Städten wie Aschaffenburg, Potsdam oder Wiesbaden im Schnitt 24 Cent höher als in großen Städten, zu denen Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Köln zählen. Hostessen sowie Kellnernde verdienten in kleineren Städten sogar knapp 65 Cent mehr pro Stunde. Ganz vorne bei den Gehältern lagen Nürnberg, Potsdam und Aschaffenburg: Hier verdienten Nebenjobbende durchschnittlich 13 Euro stündlich. Generell waren die Stundenlöhne im Süden Deutschlands höher als im Norden. 

Stefanie Jansen ist Volontärin in der Redaktion der Personalwirtschaft. Ihre Themenschwerpunkte sind Aus- und Weiterbildung, der Job HR und neue Arbeitszeitmodelle.