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Gen Z liebt Innovationen, wünscht sich aber Sicherheit

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Die Talente der jungen Generation zeigen sich zufrieden mit ihren Arbeitgebern. Das ergibt die diesjährige „Young-Generation-in-Tech“-Studie, die der HR-Plattform-Anbieter HiBob und das Risikokapitalunternehmen Eight Roads Ventures jetzt veröffentlicht haben.  

Im Rahmen der Studie wurden 2.000 Angestellte der Generation Z und der Millennials befragt, die in Tech-Start-ups und Tech-Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Irland, den Niederlanden, Schweden und Spanien arbeiten. Sie gaben Auskunft zu ihrer Arbeitszufriedenheit, ihren Ambitionen, ihrer Work-Life-Balance sowie zu ihrer Wahrnehmung von künstlicher Intelligenz (KI). An der deutschen Studie nahmen 300 Befragte teil. Es ist bereits die zweite paneuropäische Studie, die die beiden Unternehmen herausgeben, um Einblicke in die Arbeitswelt und Arbeitsbedingungen der jungen Generationen zu geben.  

Gen Z zufriedener am Arbeitsplatz als früher 

Zeigten sich die jungen Talente in der ersten Befragung im Herbst 2022 vor allem enttäuscht, desillusioniert und kündigungswillig, hat sich das Bild binnen eines Jahres deutlich verändert. In der diesjährigen Befragung gibt die Mehrheit der deutschen Talente (87 Prozent) an, zufrieden mit ihren Arbeitgebern zu sein und berufliche Erfüllung zu finden – trotz der anhaltenden Krisen und der Wirtschaftslage. Der Großteil der Befragten (67 Prozent) geht von der Stabilität des eigenen Arbeitsplatzes aus, auch wenn sich die Wirtschaft nur schwach entwickelt. Damit sind die deutschen Talente deutlich optimistischer und glücklicher als ihre europäischen Altersgenossen: Europaweit gibt nicht einmal die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an, an ihrem Arbeitsplatz erfüllt zu sein.  

Auf die Arbeitsplatzzufriedenheit zahlen verschiedene Punkte ein: So bewerten die Talente der Millennials und der Gen Z in Deutschland ihre eigene Rolle beziehungsweise Position im Unternehmen (37 Prozent), die Unternehmenskultur (31 Prozent) und die Tech-Branche an sich (36 Prozent) positiv. Auch die Beziehung zu ihren Vorgesetzten (28 Prozent) und Kolleginnen und Kollegen (27 Prozent) sowie die Zusammenarbeit mit den direkten Teams (26 Prozent) schneiden gut ab. Alle Punkte spielen eine entscheidende Rolle für die Zufriedenheit.  

Wenig Kündigungsabsichten 

Die jungen Generationen sind ihren Arbeitgebern gegenüber loyal. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) haben nicht die Absicht zu kündigen. Nur 30 Prozent der Befragten wollen ihr Unternehmen spätestens 2024 verlassen. Falls Talente die Aussicht auf ein höheres Gehalt (48 Prozent), eine Beförderung zum Start der neuen Position (50 Prozent) oder die Übernahme von Führungsverantwortung (39 Prozent) haben, verstärkt das ihren Willen, den Job zu wechseln. Weitere Anreize für eine Kündigung sind die Aussicht auf mehr Flexibilität (33 Prozent) sowie auf einen Arbeitgeber, der seine Mitarbeitenden stärker fördert (42 Prozent).  

Junge Talente möchten sozial verantwortungsvolle Arbeitgeber

In Zeiten des Fachkräftemangels und des Active Sourcings müssen Unternehmen gezielt dafür sorgen, ihre Arbeitgeberattraktivität auszubauen. Die Studie gibt Hinweise, wie das gelingen kann. So bemängelt die Gen Z eine fehlende Corporate Social Responsibility (25 Prozent), die Unternehmenskultur (24 Prozent) sowie einen Mangel an Diversität, Gleichstellung und Inklusion (23 Prozent). In diesen Punkten sollten Unternehmen daher nachbessern.  

Zudem, so die Studie, ist für die Generation Z ein Arbeitgeber dann attraktiv, wenn er ein angemessenes Gehalt zahlt, eine Altersvorsorge anbietet, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten schafft und insgesamt ein positiver Umgang mit Kolleginnen und Kollegen herrscht. Auch haben die jungen Deutschen ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Das hängt nicht zuletzt mit den Krisen und Herausforderungen der vergangenen Jahre zusammen.  

Auch die Offenheit für Innovationen wünschen sich junge deutsche Talente von ihren Arbeitgebern: Die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind innovationsbegeistert und sehen in der Nutzung von KI mehr Chancen als Risiken. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) gehen davon aus, dass der technologische Fortschritt zwar ihre Arbeitsweise verändern wird, sich dies aber positiv auswirkt: Von den KI-Befürwortern erwarten 58 Prozent eine Steigerung ihrer Kreativität. Dass ihre Effizienz steigt, erwarten 53 Prozent, höhere Produktivität immerhin 47 Prozent. Nur 10 Prozent der Befragten befürchten, dass KI das eigene Tätigkeitsfeld ersetzen und gänzlich abschaffen wird.  

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersvorsorge. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das Magazin "Comp & Ben". Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.