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So schaffen Unternehmen ein zukunftsfähiges Arbeitsumfeld

Frage an die HR-Werkstatt: „Wie schaffen Unternehmen eine zukunftsfähige Arbeitsumgebung, bei dem Wohlfühlen, Gesundheit und Effizienz Hand in Hand gehen?“

Es antwortet: Dr. Markus Schneider, Chief Executive Officer bei HelloFreshGO.

Früher waren es vor allem die harten Fakten, die Menschen dazu bewogen haben, einen bestimmten Beruf anzunehmen, etwa das Gehalt oder die Aufstiegschancen. Heute haben die weichen Faktoren aufgeholt, die Gestaltung der Arbeitsumgebung spielt eine wichtigere Rolle. Mitarbeitende wollen sich bei ihrem Arbeitgebenden wohlfühlen, Beruf und Privates besser miteinander vereinen, wünschen sich gelebte Unternehmenswerte, moderne Führung, umfangreiche Weiterbildungsangebote und ein ausgewogenes Benefit-Programm.

Auch die Option auf Homeoffice und flexibles Arbeiten zählt dazu. Während das Homeoffice auf zahlreiche Tätigkeiten einen positiven Einfluss haben kann – zum Beispiel, weil Aufgaben dort in Ruhe bearbeitet werden können – gibt es Tätigkeitsfelder, in denen der Rückzug an den heimischen Schreibtisch hinderlich ist. Gerade kreative Prozesse leben vom direkten Austausch und gemeinsamen Brainstormings – live und nicht nur durch eine Kamera. Wie schaffen es Arbeitgebende aber nun, in einer Zeit des mobilen Arbeitens, den Mitarbeitenden im Büro ein Umfeld zu bieten, in das sie gerne kommen? Natürlich sei hier noch angeführt, dass es die aktuelle Lage der Pandemie (noch) nicht zulässt, dass Angestellte wieder verpflichtend in die Unternehmensräumlichkeiten zurückkehren. Dennoch sollten Firmen für den Moment gerüstet sein, wenn die Corona-Zahlen wieder sinken, und vermehrt die Option besteht, die Mitarbeitenden in die Büros zurückzuholen.

Der Wohlfühlfaktor – auch in Geschäftsräumen relevant

Zweifellos haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Anspruch an den Arbeitsplatz und die Flexibilität verändert. Doch das Büro hat weiterhin mehr als nur eine Daseinsberechtigung. Positive Aspekte wie die Arbeitsplatzgestaltung, die bessere Trennbarkeit von Beruf und Privatleben und besonders die persönliche Begegnung im oft stressigen Berufsalltag sind nicht von der Hand zu weisen. Vor der Pandemie war die Arbeitsstätte ein Ort für den sozialen Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen. Digitale Kollaborationstools haben aber nun deutlich gemacht, dass Austausch auch virtuell möglich ist. Deshalb muss das Office heute Orte für (zufällige) Begegnungen bieten.

Denn es zeigt sich: Wo Raum für das persönliche Aufeinandertreffen ist, da werden viele Tätigkeiten effizienter ausgeführt. Ein gutes Beispiel dafür sind Brainstormings: Natürlich sind diese auch digital einwandfrei möglich, doch sind sie nach Beendigung des Videocalls eben auch wirklich vorbei. Nach einem gemeinsamen Termin im Konferenzraum hingegen, gehen die Gespräche bei einem gemeinsamen Kaffee, Tee oder Snack weiter. Das Ergebnis: Ideen werden weitergesponnen, verworfen oder neu erdacht.

Neben Räumlichkeiten für das Zusammenkommen sollten Unternehmen jedoch dem Streben nach Ruhe, welche die Mitarbeitenden häufig im Homeoffice finden, entgegenkommen. Rückzugsorte, die nicht gänzlich abgeschieden vom Büroleben liegen, dennoch die Chance bieten immer wieder in den Austausch zu kommen, sind hier eine Lösung. Dies können beispielsweise (Einzel-)Sitzmöglichkeiten mit hohen Rücken- und Seitenlehnen sein, die vor Blicken oder Umgebungsgeräuschen abschirmen. Auch die Infrastruktur und die technische Ausstattung der Arbeitsplätze müssen auf die neuen Ansprüche angepasst werden. Beispielsweise in Form von Gruppen- und Einzelarbeitsräumen, aber auch durch offen einsehbare Buchungssysteme, damit sich Teammitglieder einfacher in passenden Räumen verabreden können oder sehen, wer an welchem Tag im Office präsent ist. Letztlich stärkt die Begegnung den Teamzusammenhalt und die Identifikation mit dem Arbeitgebenden. Unternehmen sind daher gut beraten, entsprechende Möglichkeiten in den Geschäftsräumen zu schaffen.

Wohlbefinden muss ganzheitlich gedacht werden

Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Deshalb ist es auch Aufgabe des Arbeitgebenden, das Wohl seiner Belegschaft im Blick zu behalten. Dabei sollten Unternehmen das Thema von Anfang an groß denken, Stichwort: betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Durch ein strategisch und ganzheitlich aufgesetztes BGM haben Firmen die Chance, die körperliche und mentale Stärke ihrer Mitarbeitenden zu fördern, ihr Wohlbefinden zu steigern und letztlich sogar die Fehlzeiten zu reduzieren. Regelmäßige Ruhephasen, eingehaltene Pausenzeiten oder ein gesundes Essensangebot sind nur die Spitze des Eisberges: Wichtig ist die Balance zwischen Maßnahmen für die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit.

So sollten Betriebe Themen wie Stressmanagement und psychische Entspannungsverfahren (zum Beispiel) spezielles Coaching zur Stressprävention, Yoga, Autogenes Training, Atemtherapie) genauso auf dem Schirm haben wie Sportangebote und die Möglichkeit zur gesunden und bedarfsorientierten Ernährung im Büro. Gerade letzteres ist ein zentraler Aspekt, wenn wir über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz sprechen. Es ist an der Zeit neue, flexible Verpflegungslösungen jenseits der Kantine anzubieten und den Mitarbeitenden 24/7 einen einfachen Zugang zu gesunden, leckeren und frischen Mahlzeiten und Snacks zu ermöglichen. Lösungen bieten hier intelligente Essensautomaten, die Mitarbeitenden per Karte oder Fingerabdruck jederzeit Zugang zu Mahlzeiten gewähren und die zudem alle Essensgewohnheiten innerhalb einer Belegschaft abdecken. Ausgestattet mit modernster Technologie sorgen die Smart Fridges auch für die automatische Nachbestellung der Produkte sowie die gesamte Verwaltung des Produktangebots.

Ein Obstkorb als Benefit – reicht das noch aus?

Noch oft werben Unternehmen mit dem berühmten „Obstkorb am Arbeitsplatz“ als Benefit. Ein erster Ansatz zur gesunden Ernährung für die Mitarbeitenden, ja. Doch sollte frisches und gesundes Essen am Arbeitsplatz heute kein Benefit mehr sein, sondern Standard. Die meisten Angestellten schätzen vor allem Zusatzleistungen wie Firmenveranstaltungen, ergonomische Arbeitsplatzausstattung, Gesundheitsleistungen, betriebliche Altersvorsorge, aber auch Essenszuschüsse. Dies sind zeitgemäße Benefits, die sich positiv auf den Wohlfühlfaktor, die Motivation und auch die Gesundheit der Angestellten auswirken können. Egal wofür sich Arbeitgebende letztlich entscheiden, ein Benefit-Angebot, das in das „Wellbeing“ der Belegschaft investiert, ist am heutigen (durch Fachkräftemangel geprägten) Arbeitsmarkt von enormer Wichtigkeit. Und diese Investition zahlt sich aus: Zusatzleistungen zeigen Wertschätzung, steigern die Zufriedenheit und sorgen gleichzeitig für eine attraktive Employer Brand.

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